Das "neugebaute" Schloss Lackenbach wird erstmals 1553 im Kaufvertrag der Herrschaft Landsee durch Nikolaus Oláh, Erzbischof von Gran, erwähnt. Der Edelsitz fand nicht nur zu Wirtschafts- und Verwaltungszwecken seine Nutzung, sondern bot durch seine Lage in der Ebene besseren Wohnkomfort als die nahe gelegene, militärisch ausgerichtete Burg Landsee.
Durch die Eheschließung von Graf Nikolaus Esterházy (1583-1645) mit Ursula Dersffy, die den Besitz Erzbischof Oláhs geerbt hatte, gelangte die Herrschaft Landsee-Lackenbach 1612 in den Besitz des aufstrebenden jungen Adeligen. Bis 1628 war Schloss Lackenbach Hauptresidenz der Esterházy und mit dem Amt des Palatins, das Nikolaus ab 1625 bekleidete, auch Sitz des ungarischen Vizekönigs.
1620 war das Schloss Schauplatz eines familiengeschichtlich und politisch äußerst bedeutsamen Ereignisses – der Schlacht von Lackenbach: Rund um die Auseinandersetzungen der Kaiserlichen Truppen mit dem siebenbürgischen Fürsten Gábor Bethlen, erreichten dessen Truppen auch die Besitzungen von Nikolaus Esterházy. Ihm und seinen in Schloss Lackenbach belagerten Männern kamen zwar ein kaiserliches Entsatzheer sowie die tapferen Neckenmarkter Bauern zu Hilfe, jedoch war es letztendlich der beherzte Ausfall des Habsburgtreuen Nikolaus’, der die Belagerung sprengte und beendete.
Die Architektur des Schlosses folgt der Renaissanceidee einer symmetrischen Aufspaltung der Landschaft. Dies zeigt sich bis heute durch die Flurlinien, Alleen, Hecken, Wassergräben, Wege sowie die umlaufenden Mauern und die Anordnung der Bäume in den Streuobstgärten. Sie ist im Erhaltungszustand für eine Renaissanceanlage einzigartig; dies gilt auch für die Streuobstwiese mit alten und sehr seltenen Obstgehölzen des 19. Jahrhunderts sowie des aus Erde aufgeschütteten "Königshügels" aus dem 17. Jahrhundert.
Ausstellung "Die höfische Jagd der Fürsten Esterházy"
Die Hofjagd als Standesbeleg der Fürsten war Teil der adeligen Kulturgeschichte. Zeugnisse dieser durch die Jahrhunderte gelebten Jagdpassion der Fürsten Esterházy sind unter anderem die zahlreich erhaltenen Jagdgewehre, darunter Windbüchsen, Vogelflinten, Radschlossbüchsen, Gewehre für Knaben, aber auch Kuriositäten wie ein Wilderergewehr. Das Thema Jagd fand aber auch Eingang in die Bibliothek der Esterházy und fand sich nicht zuletzt in Jagdszenen auf erlesenem Porzellan wieder. Die Ausstellung in Schloss Lackenbach zeigt historische Exponate aus vier Jahrhunderten Jagdkultur der Esterházy.
NEU: In Gedenken an die "Schlacht von Lackenbach 1620" zeigt Schloss Lackenbach in Kooperation mit dem Fahnenschwinger- und Weinbaumuseum Neckenmarkt eine Jahresausstellung. Ausrüstungsgegenstände wie Glas- und Eisenhandgranaten, Korbhagel, Geschosse für Wallbüchsen usw. dokumentieren die einst verwendeten Kriegsmittel.
Garten- und Museumsführung
Die Führung beginnt beim Arboretum, wo Sie seltene Bäume entdecken sowie spannenden Geschichten, zum Beispiel über Mammutbäume, lauschen. Weiter geht es über den hauseigenen Gemüsegarten in den historischen Innenhof mit den beeindruckenden Renaissance-Arkaden. Danach wird gemeinsam das Museum besucht. Abschließend kann man im Café mit besonderen Eisspezialitäten das eigens kreierte Esterházyschnitten-Eis genießen oder sich mit kleinen Snacks, Kuchen und Erfrischungen stärken.
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag und feiertags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Gratis Eintritt mit der Niederösterreich-Card.
Öffnungszeiten Café:
1. Juli - 6. September: Täglich 10.00 bis 17.00 Uhr
7. September - 22. Dezember: Freitag - Sonntag und feiertags 10.00 bis 17.00 Uhr
EINTRITT MUSEUM
Ohne Führung
Erwachsene: € 8,00
Ermäßigt*: € 6,00
Familien: € 17,00
Mit Führung
Erwachsene: € 10,00
Ermäßigt*: € 8,00 Familien: € 19,00
*Schüler, Studenten, Senioren
15 % Rabatt auf den Eintritt in das Museum Schloss Lackenbach mit der Burgenland Card.