In früheren Jahrhunderten verursachten neben Kriegen und lokalen Unglücksfällen (Bränden) vor allem Seuchen große Verluste unter der Bevölkerung. So forderte die Pestepidemie vom 5. August bis zum 12. Dezember 1713 in Oggau 95 Opfer, mehr als 10 % der damaligen Einwohner. Aufgrund eines öffentlichen Gelübdes errichtete die Gemeinde auf einer Anhöhe außerhalb des Dorfes 1715 die Kapelle zu Ehren der Pestheiligen Rosalia. Gleichzeitig gelobten die Oggauer, dieses Bauwerk für alle Zeiten zu erhalten. Ein Jahr danach erklärte die Gemeinde den Rosaliatag (4. September) zum Gemeindefeiertag, der noch heute mit einer Prozession zur Kapelle und einem feierlichen Gottesdienst begangen wird. Dieses Gelübde der Vorfahren wird auch heute noch eingelöst.