Schautafeln, eine Köhlerhütte und ein Schaumeiler erzählen von der Geschichte des alten Berufes. Um selbst Kohle herzustellen, braucht es ein verschließbares, aber nicht luftdichtes Metallgefäß, eine Feuerstelle mit Holz - die man rund um den Schauköhler in Oberkohlstätten zur Genüge findet - sowie bleistiftdicke Äste zum Verkohlen und etwas Sand.
In einem ersten Schritt wird ein Lagerfeuer entzündet, bevor die mit den Ästen gefüllte Metallbox in das Feuer gelegt wird. Ein Draht am Metallgefäß hilft nach dem Vorgang des Verkohlens, die heiße Dose wieder aus dem Feuer zu heben. Schon nach wenigen Minuten kommt weißer Rauch aus der Metallbox. Im Verbrennungsprozess entweicht Feuchtigkeit aus dem Holz und alle gasförmigen Reaktionsprodukte verbrennen. Am Ende sollte nur mehr das Kohlenstoff-Gerüst des Astes übrig bleiben. Waren die Äste vorher schwer, ist jetzt nur mehr ein leichtes Gerippe aus Kohle vorhanden. Beim Verglühen der Kohle erreicht man sogar höhere Temperaturen als beim Verbrennen von Holz. Deswegen zog man die Kohle zu Brennprozessen in Eisengießereien und Glashütten heran. Wenn kein weißer Rauch mehr aus der Metallbox entweicht - das passiert nach ca. 15 - 20 Minuten - ist der Vorgang abgeschlossen. Jetzt sollte nur noch ein Holzkohlestift in der noch heißen Dose zu sehen sein. Nach dem Versuch, Kohle zu machen, muss das Feuer unbedingt gelöscht werden.
Um an das alte Handwerk zu erinnern, wird alle zwei Jahre ein Kohlemeiler errichtet und im "Modell" Holzkohle erzeugt. Das ist ein aufwändiger Prozess, der bis zu 114 Tagen dauert. Während der gesamten Zeitspanne muss der Köhler anwesend sein, um die Farbe und den Geruch des Rauchs zu beobachten. Im Meiler kann es dabei bis zu 800° Grad heiß werden. Der Platz zum Experimentieren befindet sich in Oberkohlstätten am Ortsende, wenn man in Richtung Glashütten unterwegs ist. Hier ist auch ein beeindruckender Aussichtspunkt über die Umgebung.