Über einen markierten Fußweg gelangt man auf einen markanten Geländevorsprung. Hier kann man unter dem Blätterdach des Mischwaldes die Ruhe und Natur genießen. Nach einer Zeit der Belagerung und der Einnahme durch die Feinde wurde das Schloss im 19. Jahrhundert zerstört. Lange Zeit hatte es nämlich als Versteck und Unterschlupf für Diebe gedient, die sich in die Wälder flüchteten. Heute kann man nur mehr die letzten Mauerreste und einen Teil des Ringgrabens erahnen, das Ambiente ist aber nach wie vor einzigartig.
Schon am Weg zu den Überresten des Schlosses kommt man an einigen Besonderheiten der Region vorbei. Man geht dabei viele Jahre zurück, genauer gesagt zur Entstehung der österreichischen Landschaft, wie wir sie heute kennen. Am Wegesrand finden sich beispielsweise Schiefer und Gneise, die aus dem Boden ragen. Man könnte fast sagen, der höchste Punkt des Burgenlandes - der Geschriebenstein - ist aus dem gleichen Gestein geschnitzt wie der höchste Berg Österreichs - der Großglockner. Denn diese beiden Gesteinsarten sind ein Hinweis darauf, dass die letzten Ausläufer der Alpen einiges mit dem Zentrum der Bergkette gemeinsam haben. Ein Grund hierfür ist das sogenannte "Rechnitzer Fenster", eine tiefer liegende Gesteinsdecke als im weiteren ostalpinen Raum. Das macht die burgenländischen Höhen mit den Zentralalpen der Hohen Tauern eng verbunden. Den Platz zum Verweilen erreicht man vom Badesee Rechnitz aus und folgt hier einer blauen Markierung. 45 Minuten Marsch sind es durch herrliche Natur, bis die ganzjährig begehbare Ruine zu erkennen ist.