Abhängig von der Witterung kehren die Störche Ende März in ihren Horst in Hagensdorf zurück. Wenn sich der Partner verspätet, gibt man sich auch mit einem neuen zufrieden. Stimmt die Chemie, erkennt man das durch zärtliche Liebkosungen. Das Klappern der Störche bedeutet, dass Nachwuchs unterwegs ist. Mit ihrem dunklen Schnabel lassen sich die Jungtiere im Nest ganz einfach von den Eltern unterscheiden.
Dass sich hier eine Storchenfamilie niederlässt, ist nicht selbstverständlich. Nicht nur der Brutplatz muss stimmen, sondern rund um den Horst - so nennt sich das Nest der Störche - muss auch genügend Nahrung in Form von Kleintieren zu finden sein. Immerhin braucht eine fünfköpfige Storchenfamilie bis zu 3 Kilogramm Nahrung täglich. Alles, was in den Schnabel passt, wird als Energiequelle genutzt: Regenwurm, Heuschrecke, Frosch und vieles mehr stehen dabei auf dem Speiseplan. Da kommen ihnen die vielen biologisch bewirtschafteten Flächen rund um Hagensdorf gerade recht. Im Sommer beim Umbrechen der Äcker kann es da schon mal passieren, dass rund 50 Störche den Erntemaschinen auf der Suche nach Heuschrecken und Wühlmäusen folgen. Durch die Bodenbearbeitung werden viele Kleintiere an die Oberfläche befördert, und das bedeutet ein Festessen für die hungrigen Mäuler.