Wenn die anderen Pflanzen auf den Trockenrasen des Leithagebirges noch im Winterschlaf stecken, beginnt die pelzige Kuhschelle schon damit, sich der Frühlingssonne entgegenzustrecken. Schon auf den ersten Blick fällt auf, dass der Stängel, die Blätter und auch die Blüten mit feinen, weißen Haaren bedeckt sind. Wie alles in der Natur erfüllt dieser weiche Flaum eine wichtige Funktion für die streng geschützte Pflanze: Durch die Behaarung wird verhindert, dass die Kuhschelle zu viel Wasser verliert, außerdem schützte sie vor Kälte. So ist die Anpassung an das pannonische Klima für das Wachstum ideal. Auch hier gilt, dass die Kuhschellen nicht berührt oder gepflückt werden dürfen. Aufgrund ihrer Seltenheit stehen diese nämlich unter Naturschutz.
Am Thenau-Riegel des Leithagebirges lassen sich - je nach Witterung - schon im März die ersten blühenden Kuhschellen erblicken. Auch beim Verbreiten der Samen werden die Haare als Hilfsmittel herangezogen. Beim Heranreifen bilden die Früchte lange, behaarte Federschweife, die vom Wind vertragen werden. So bleiben die Samen auch leichter am Fell der Tiere haften, sodass diese die Kuhschellen ganz nebenbei weiterverbreiten. Der Thenauriegel liegt etwas außerhalb von Breitenbrunn und ist am besten mit dem Rad oder zu Fuß erreichbar.